Entwicklung und
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Klimarisikoversicherungen

Positive Beispiele für Klimarisikoversicherungen

Versicherungen gegen Klimarisiken sind in den vergangenen Jahren mehr und mehr in den Fokus gerückt.
Dürre in Kenia, März 2022. picture alliance / Xinhua News Agency / Dong Jianghui Dürre in Kenia, März 2022.

Sie sind ein wesentlicher Baustein, um vulnerable Bevölkerungsgruppen abzusichern, auch wenn immer noch zu viele Menschen nicht versichert sind (siehe Dirk Reinhard auf www.dandc.eu).

Nennenswerte Initiativen gibt es viele. Eine der größten ist die InsuResilience Global Partnership, initiiert im Jahr 2017 von G20 und V20 (Vulnerable Twenty – eine Gruppe besonders von der Klimaerwärmung betroffener Staaten). Sie dient dazu, für die vulnerabelsten Menschen weltweit passende Finanz- und Versicherungslösungen gegen Klima- und Katastrophenrisiken zu entwickeln. Im Jahr 2021 profitierten davon mehr als 150 Millionen Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern, darunter mehr als 60 Millionen per Mikroversicherung. Ziel ist es, bis 2025 zusätzlich 500 Millionen Menschen abzusichern. Auf dieses Ziel einzahlen soll auch die Insurance and Risk Finance Facility (IRFF), kürzlich initiiert vom UN-Entwicklungsprogramm (UNDP – United Nations Development Programme). Sie soll in 50 Schwellen- und Entwicklungsländern die Entwicklung von Versicherungen und Risikofinanzierungen vorantreiben. Die Bundesregierung unterstützt dies mit 35 Millionen Euro.

Der Privatsektor engagiert sich zum Beispiel im Insurance Development Forum (IDF), einer Public-Private-Partnership unter Führung der Versicherungsindustrie. Sie nutzt Risikomanagement und Versicherungen, um vulnerable Länder und Bevölkerungsgruppen widerstandsfähiger gegen Klimarisiken und Katastrophen zu machen.

Weitere erwähnenswerte Projekte sind:

  • das indische Pradhan Mantri Fasal Bima Yojana (PMFBY), das weltweit größte nationale Agrarversicherungssystem. Es ist staatlich subventioniert und versichert derzeit rund 25 Millionen Bauern, vor allem Kleinbauern.
  • die Caribbean Catastrophe Risk Insurance Facility (CCRIF), ein regionaler Risikopool auf staatlicher Ebene, der Versicherungen gegen Wirbelstürme, Starkregen und Erdbeben zur Verfügung stellt. Mitglieder sind 19 karibische und drei mittelamerikanische Staaten.
  • die African Risk Capacity (ARC), gegründet 2012. Sie hilft ihren 35 Mitgliedstaaten, sich auf extreme Wetterereignisse sowie Ausbrüche von Krankheiten und Epidemien vorzubereiten. Dazu zählen etwa Frühwarnung, Versicherungslösungen und die Entwicklung von Notfall plänen, insbesondere für Dürren.
  • die R4 Rural Resilience Initiative, 2011 vom UN-Welternährungsprogramm und von Oxfam America ins Leben gerufen, um die Ernährungs- und Einkommenssituation gerade in ländlichen Regionen zu sichern. Sie erreichte 2021 rund 395 000 Haushalte in 14 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien.          


Renate Bleich ist Geschäftsführerin der Münchener Rück Stiftung.
rbleich@munichre-foundation.org

Dirk Reinhard ist Stellvertretender Geschäftsführer der Münchener Rück Stiftung.

Christian Barthelt ist Senior Projektmanager bei der Münchener Rück Stiftung.