Sambia

LGBTQI-Rechte sind ein sensibles Thema

Sexuelle Rechte von Minderheiten sind in vielen Teilen der Welt nach wie vor umstritten. In Sambia hat eine Modeveranstaltung für Aufruhr gesorgt, da religiöse Puristen und Moralisten den Organisatoren vorwerfen, Homosexualität im Land zu fördern.
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In Sambia gilt immer noch ein archaisches Gesetz, das Homosexualität und „damit zusammenhängende unnatürliche Handlungen“ unter Strafe stellt. Das Gesetz besteht seit 1911, als das Land noch unter Kolonialherrschaft stand. Demzufolge können Personen, die der Homosexualität beschuldigt werden, eine lebenslange Haftstrafe verbüßen.

In der Vergangenheit wurde das Thema Homosexualität im Land oft im Zusammenhang mit Ereignissen oder Äußerungen zur Unterstützung der Rechte sexueller Minderheiten (LGBTQI – lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell) diskutiert. Die Landesregierung geht hart gegen diejenigen vor, die die Rechte von sexuellen Minderheiten unterstützen. Im Jahr 2019 wurde der US-Diplomat Daniel Foote des Landes verwiesen, nachdem er sich kritisch zu einem Urteil geäußert hatte, das zwei Männer zu 15 Jahren Gefängnis verurteilte, nachdem sie 2017 beim Sex erwischt worden waren.

Das Mode-Event „Lusaka July“ 2022 hat in Sambia für Aufruhr in den sozialen Medien gesorgt, da einige Leute den Organisatoren vorwerfen, nationale Werte zu verletzen. Kritiker sagen, die Modeschau sei als Plattform organisiert worden, um auf geschickte Weise die Aufmerksamkeit auf die Notlage sexueller Minderheiten zu lenken. Die Menschen stören sich vor allem daran, dass Männer in Frauenkleidern und phantasievollen Gewändern auftraten.

Auch religiöse Führer brachten ihre Missbilligung zum Ausdruck. Pater Emmanuel Chikoya, Generalsekretär des Council of Churches in Zambia (CCZ), sagte: „Wir verurteilen aufs Schärfste Aktivitäten, die unsere Werte als Nation verletzen. Dies geschieht in Anbetracht der jüngsten Ereignisse im Land, insbesondere des Modefestivals Lusaka July, das in den sozialen Medien Aufmerksamkeit erregt hat und von verschiedenen Akteuren im Land wegen der unsambischen Handlungen auf der Veranstaltung kritisiert wurde.“

Der Bischofsrat der Pentecostal Assemblies of God-Zambia (PAOGZ) äußerte sich ebenfalls empört über das Festival: „Als kirchliche Gemeinschaft sind wir uns der Tatsache bewusst, dass versucht wird, LGBTQI-Aktivitäten und -Veranstaltungen zu etablieren und zu unterstützen, um deren abscheulichen Lebensstil zu fördern. Wir möchten zum Ausdruck bringen, dass ein solches Verhalten, selbst unter dem Deckmantel der Mode, in der sambischen Gemeinschaft nicht toleriert wird.“

Die Organisatoren des Festivals in Lusaka, die befürchten, rechtlich belangt zu werden, haben ihre Veranstaltung jedoch verteidigt. Sie erklärten, dass auf der Veranstaltung keine Fotos homosexueller Natur gemacht wurden, wie behauptet wurde. Bilder in den sozialen Medien seien übertrieben dargestellt worden. Die Modeschau findet seit 2016 statt und soll Lifestyle-Enthusiasten und Führungskräfte aus der Wirtschaft zusammenbringen.


Derrick Silimina ist freier Journalist in Lusaka.
derricksilimina@gmail.com

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