Internationale Finanzeinrichtungen

Zwei multilaterale Banken mit Sitz in China

Sowohl die New Development Bank (NBD) als auch die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) sind wichtige multilaterale Finanzinstitutionen.

Die New Development Bank (NDB) mit Sitz in Shanghai, auch bekannt als die BRICS-Bank, wurde im Jahr 2014 gegründet. Sie ist eine wichtige Institution, aber kein Schwergewicht unter den multilateralen Entwicklungsbanken. Bisher hat die NDB Infrastrukturmittel im Umfang von etwa 15 Milliarden Dollar ausgeschüttet. Zum Vergleich: Die Weltbank-Gruppe stellte allein 2021 über 60 Milliarden Dollar bereit.

Die führenden Anteilseigner der NDB sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS). Die Regeln sind wohldurchdacht und sichern den BRICS-Mitglieder die Kontrolle. Die Bank hat einen guten Start hingelegt, übt aber im globalen Maßstab keinen großen Einfluss aus.

Auch die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) mit Hauptsitz Peking ist ein junges multilaterales Finanzinstitut. Auch sie ist mit Auszahlungen von bislang etwa 20 Milliarden Dollar kein Schwergewicht. Die Führungsmacht hat China, obwohl die AIIB inzwischen 103 Mitgliedsstaaten zählt, darunter auch EU-Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien. Gegründet wurde die AIIB auf Initiative der chinesischen Regierung, noch bevor die BRICS über die NDB berieten. Sie kommt ohne in der Zentrale ansässigen Verwaltungsrat aus, was dem Bankpräsidenten großen Handlungsspielraum lässt. Ihre Regeln zu sozialer Verantwortung und Umweltschutz sind recht locker. Effizienz und Flexibilität wurden als höchste Prioritäten bezeichnet.

Die AIIB ist offenbar in den Augen der chinesischen Führung die wichtigere der beiden Banken. Sie unterstützt in großem Umfang die Außenpolitik des Regimes, insbesondere das riesige internationale Infrastrukturprogramm Belt and Road Initiative (siehe Haupttext). Darüber hinaus finanziert China aber viele weitere Programme, die Partnerschaften mit Ländern in verschiedenen Weltregionen schmieden sollen, darunter Afrika, Mittelosteuropa und Lateinamerika. Entsprechend finden in Peking auch regelmäßig regionalspezifische Gipfel statt.


Praveen Jha is a professor of economics at Jawaharlal Nehru University in New Delhi.
praveenjha2005@gmail.com

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