Entwicklung und
Zusammenarbeit

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GIZ

Zusammenarbeit für GIZ Schlüssel zum Erfolg

Die Evaluation der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat 2022 erneut ein gutes Ergebnis gezeitigt, trotz sich verschlechternder Rahmenbedingungen – das war der Tenor bei der Vorstellung des Evaluierungsberichts. Es gab aber auch selbstkritische Töne.
Präsentation des Evaluierungsberichts auf der GIZ-Website. https://www.giz.de/en/aboutgiz/115062.html Präsentation des Evaluierungsberichts auf der GIZ-Website.

Die Gesamtnote der evaluierten GIZ-Projekte für das Jahr 2022 lautet 2,3 auf einer Skala von 1 (sehr erfolgreich) bis 6 (gänzlich erfolglos). Das ist etwas schlechter als im Vorjahr, aber besser als 2020. In den Wert fließen die Ergebnisse von gut 200 Evaluierungen von Projekten ein.

Im Fokus des Berichts steht das Thema Digitalisierung. Für die GIZ seien dabei drei Bereiche besonders wichtig, erklärte Vorstandsmitglied Ingrid-Gabriela Hoven:

  • Regulierung und Standards im digitalen Raum, darunter auch ethische Fragen, etwa im Bereich Künstliche Intelligenz,
  • konkrete digitale Lösungen für die Partner der GIZ und
  • neue digitale Lernplattformen.

„Digitale Lösungen erhöhen die Wirksamkeit unserer Arbeit und machen sie effizienter“, sagte Hoven. Diese müssten allerdings eingebunden sein in Kontexte vor Ort. Beispielsweise hänge die Umsetzung digitaler Agrarprojekte davon ab, inwiefern digitale Infrastruktur vorhanden sei.

Laut dem Bericht sind in mehr als 500 GIZ-Projekten digitale Elemente ein Teil der erbrachten Leistung. In Ghana beispielsweise können Bürger*innen mittels einer App die Qualität öffentlicher Dienstleistungen bewerten. In der Mongolei wurde eine Plattform etabliert, auf der sich Abläufe eines Strafverfahrens digitalisieren lassen, um Fehler zu minimieren und Behörden zu entlasten. Und in Malawi hat das digitale Registrieren von Patient*innen dazu geführt, dass das Gesundheitspersonal diese besser betreuen konnte, wie die GIZ berichtet.

Projekte in Afrika, insbesondere in Subsahara-Afrika, schnitten bei der aktuellen Evaluation durchschnittlich schlechter ab als Projekte auf anderen Kontinenten. Als Gründe dafür nannte Hoven zum einen schwierige Rahmenbedingungen, etwa Fluchtbewegungen. Zum anderen verfüge die GIZ beispielsweise in Lateinamerika tendenziell über stabilere Netzwerke mit lokalen Organisationen als in Afrika.

Insbesondere in fragilen Kontexten müsse sich die GIZ fragen, ob sie den Kontext, in dem sie arbeite, ausreichend ausgeleuchtet habe, sagte Hoven. Zudem könne die GIZ noch besser darin werden, dafür zu sorgen, dass das, was sie aufgestellt hat, auch nachhaltig bleibt. „Dort, wo wir schon länger aktiv sind, sind wir tendenziell erfolgreicher“, sagte sie. Laut dem Bericht profitieren erfolgreiche GIZ-Projekte insbesondere von guter Zusammenarbeit mit den Stakeholder*innen, der Fachkompetenz der Projektteams und dem Engagement einzelner Mitarbeitender.

Im Hinblick auf Digitalisierung erklärte Hoven, dass die GIZ zwar mit einzelnen Projekten Impulse geben könne. Um aber die gesamte Gesellschaft zu gestalten, müssten sich die Rahmenbedingungen verändern. Dies könne nur mit den jeweiligen Entscheidungsträgern im Bereich Digitalpolitik geschehen.

Globale Schocks beeinflussen Arbeit

Die GIZ habe ihr Ergebnis „unter verschärften Bedingungen“ erzielt, betonte Jochen Flasbarth, BMZ-Staatssekretär und Vorsitzender des GIZ-Aufsichtsrats. Er verwies auf globale Schocks, die sich auf die Arbeit der GIZ auswirkten, beispielsweise der Ukrainekrieg. Ärmere Gesellschaften könnten sich darauf schlechter einstellen.

Die GIZ müsse darlegen können, was sie mit den ihr anvertrauten Mitteln leiste, sagte Flasbarth. Deshalb sei seriöse, gut fundierte Evaluierung wichtig. Die GIZ unterscheidet zwischen zentral von der Stabsstelle Evaluierung und dezentral von anderen Organisationseinheiten gesteuerten Evaluierungen. Daneben wird die Arbeit der GIZ laut dem Bericht auch von der EU, dem Auswärtigen Amt, der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) und dem Deutschen Evaluierungsinstitut (DEval) überprüft.

Die GIZ mit Sitz in Bonn und Eschborn versteht sich als Dienstleister der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und der internationalen Bildungsarbeit. Ihr Hauptauftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Geschäftsvolumen der GIZ betrug nach eigenen Angaben im Jahr 2021 rund 3,7 Milliarden Euro, sie beschäftigte etwa 25 000 Mitarbeitende in rund 120 Ländern.

Link
GIZ, 2023: Evaluierungsbericht 2022: Digitalisierung für Entwicklung. (11 MB)
https://www.giz.de/de/downloads/giz2023-de-evaluationsbericht-2022.pdf

Jörg Döbereiner ist Redakteur bei E+Z/D+C.
euz.editor@dandc.eu