Studie

Raum für Engagement

Eine im September veröffentlichte Studie der „World Alliance for Citizen Participation“ (CIVICUS) untersucht, in welchen Ländern die besten Be­dingungen für die Zivilgesellschaft herrschen. Von Barbara Mayrhofer
EEI Report

Viele Regierungen versprechen, die Zivilgesellschaft zu schützen. Dennoch lebt laut Danny Sriskandarajah, dem Generalsekretär von Civicus, „die Mehrheit der Bürger weltweit in einem Umfeld, das ihnen nicht die Möglichkeit gibt, sich in Aktivitäten, Organisationen und Bewegungen zu engagieren, die ihre Lebenslage verbessern könnten“. Die Autoren der Studie haben den „Enabling Environment Index“ (EEI) entwickelt. Er misst, wie frei zivilgesellschaftliche ­Akteure in einem Land agieren können. Dabei konzentrierten sich die Wissenschaftler auf sozioökonomische Faktoren, soziokulturelle Faktoren und Regierungsführung. Den besten Wert auf der Skala von null bis eins erreicht Neuseeland mit 0,87 dank geringer Korruption und re­spektierter Menschenrechte. Deutschland belegt im EEI-Ranking den 25. Platz. Civicus hat 109 Länder im EEI-Ranking erfasst. Am schlechtesten schnitt die Demokratische Republik Kongo mit 0,26 Punkten ab. Usbekistan liegt auf dem vorletzten und Burundi auf dem drittletzten Platz.


Äthiopien auf dem achtletzten und Vietnam auf dem zehntletzten Platz zeigen, dass auch Länder, in die viele Entwicklungsgelder fließen, nicht unbedingt eine gute Atmosphäre für die Zivilgesellschaft schaffen. Beide Länder kennzeichnet auch starke Wirtschaftsentwicklung. Sriskandarajah nennt es besorgniserregend, dass sie trotz Geberförderung im EEI so schlecht abschnitten: „Entweder haben die Geberländer und finanziellen Institu­tionen noch keinen Weg gefunden, die Bedingungen für eine lebhafte Zivilgesellschaft zu verbessern, oder sie schließen ihre Augen ganz bewusst.“ Barbara Mayrhofer
 

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