Frühkindliche Erziehung

Weshalb Vorschulerziehung wichtig ist

In wohlhabenden Ländern ist die Erziehung in Einrichtungen wie Kitas oder Kindergärten weit verbreitet – aus guten Gründen.
Kinder und Betreuer spielen in einer Kita in Halle (Saale). picture alliance/epd-bild/Jens Schlueter Kinder und Betreuer spielen in einer Kita in Halle (Saale).

In Ländern mit hohem Einkommensniveau sind Familien eher klein, sodass Kinder nicht viele Geschwister zum Spielen haben. Kindertagesstätten ermöglichen ihnen wichtige Interaktionen mit Gleichaltrigen, die ihre Interessen teilen. So lernen die Kinder, zu kooperieren und Beziehungen aufzubauen.

Insbesondere in urbanen Ballungsräumen sind die Möglichkeiten für Kinder, viel Zeit im Freien zu verbringen, tendenziell begrenzt. Eine gute Kita hat Außenanlagen, mit Möglichkeiten zum Spielen, Toben und Klettern. Das ist gut für die körperliche und geistige Gesundheit der Kinder.

Oft sind beide Elternteile berufstätig und brauchen dementsprechend einen Ort, an dem ihr Nachwuchs betreut wird, während sie arbeiten. In der öffentlichen Debatte wird gern auch die Notwendigkeit betont, Frauen die Möglichkeit zu geben, Kinder und Karriere zu vereinbaren. Von konservativer Seite ist in diesem Zusammenhang die Befürchtung zu hören, dies bedeute, dass Mütter ihre Kinder vernachlässigten. Die allgemeine Erfahrung zeigt jedoch: Es schadet den Kleinen nicht, jeden Tag für einige Zeit von ihren Eltern getrennt zu sein, und sie gewöhnen sich schnell daran. Sie brauchen ihre Eltern – aber nicht ständig. Ein längerer regelmäßiger Austausch mit Gleichaltrigen ist jedoch sehr wichtig.

Schließlich spielt gute Vorschulerziehung eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung der Kinder auf die Schule. Geschichten erzählen, Spiele spielen, Bilder malen – all das stimuliert die Kinder und lehrt sie Dinge, die ihnen später nützen werden. Kinder aus Migrantenfamilien lernen zum Beispiel die Landessprache als zweite Muttersprache. Grundsätzlich bieten gut geführte Kitas mehr Möglichkeiten und Anreize für Kinder, als es Eltern allein leisten könnten. Davon profitieren vor allem Kinder aus ärmeren Familien.

In entwickelten Ländern zeigt die Erfahrung, dass soziale Inklusion am besten funktioniert, wenn sie sehr früh im Leben beginnt. In Deutschland gilt daher seit 2013 das Recht auf einen Kitaplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Auch die Tatsache, dass dies vielen Müttern ermöglicht, arbeiten zu gehen, kann zur sozialen Inklusion hinzugezählt werden. 

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