Außenhandel
Mosambiks Außenhandelsschwäche
Einst wurden in Mosambik Eisenbahnwaggons gebaut, heute importiert das Land sogar Lebensmittel in großem Umfang: Besonders der Agrarsektor ist wenig produktiv und die Produktpalette trotz des guten Klimas klein. Die meisten Arbeitskräfte sind informell und leben in Armut, Industrialisierung gibt es kaum.
Das liegt unter anderem daran, dass die Rahmenbedingungen für Unternehmen schlecht sind, wie der „Doing Business Index“ der Weltbank und die Transparency-International-Studien zu Korruption und Geschäftsethik nahelegen (zum aktuellen Korruptionsskandal in Mosambik siehe auch Kaiser/dos Reis). Ohne Beteiligung der politischen Elite geht wenig in der Wirtschaft, weshalb es kaum fairen, offenen Wettbewerb und ausreichende Produktivitätsanreize gibt.
Auch die Bürokratie erschwert internationalen Handel. Kosten und Verwaltungsaufwand für Genehmigungen sind hoch, Wartezeiten lang, Ämter oft wenig effizient und zuverlässig. Zudem ist das Land groß und langgestreckt, die Transportinfrastruktur lässt aber zu wünschen übrig und ist teuer.
Aufgrund mangelnder industrieller Produktion bestehen die Exporte zum größten Teil aus unverarbeiteten Grund- und Rohstoffen: Aluminium, Kohle, Gas, mineralische Rohstoffe und in bescheidenem Maße Tabak, Baumwolle, Meeresfrüchte. Der Abbau wird zumeist von ausländischen Investoren finanziert, die kurze Wertschöpfungsketten bevorzugen und nur selten lokale Unternehmen einbinden.
Fast die Hälfte der Exporte gehen nach China und in das benachbarte Südafrika, Aluminium wird vor allem nach Europa geliefert. Der Außenhandel ist also sektoral wie regional wenig diversifiziert und damit sehr verwundbar.