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Hartes Urteil im Korruptionsprozess

Brasiliens Oberstes Gericht hat im November José Dirceu zu zehn Jahren und zehn Monaten Gefängnis wegen Korruption verurteilt.

Dirceu war im vergangenen Jahrzehnt Stabschef des damaligen Präsidenten Lula da Silva. In der Affäre, die Mensalão (monatliche Vergütung) genannt wird, ging es darum, Stimmen von Parlamentsabgeordneten für Lulas Gesetzesvorhaben zu kaufen. Der Prozess erregte großes Aufsehen, weil Vergehen von Politikern in Brasilien bislang nur selten vor Gericht kamen, so dass Amtsträger generell mit Straffreiheit rechnen konnten. Dirceu beteuert seine Unschuld und spricht von einem „politischen Prozess“. Lula da Silva beteuert, er habe von nichts gewusst. Unser Bild zeigt Pappfiguren, mit denen Demonstranten im Sommer vor dem Obersten Gericht gegen
Politiker unter Korruptionsverdacht protestierten. Die Figur vorne trägt Dirceus Züge. (dem)