Globale Allianzen
Big Pharma im Boot
Hierzu gehört etwa die NCD-Alliance (siehe dazu auch E+Z/D+C 2018/02, S. 4), ein Bündnis, zu dem mittlerweile 2000 zivilgesellschaftliche Gruppen in 170 Ländern der Welt gehören – darunter auch internationale Nichtregierungsorganisationen sowie Unternehmen aus dem privaten Sektor. Problematisch erscheint aber die Rolle der Konsultationsgruppe. Diese kann neue Ziele für die NCD-Agenda vorschlagen, überwacht die Fortschritte und soll strategische Ratschläge für globale Kampagnen machen. Akteure können in der Konsultationsgruppe des Bündnisses aktiv werden, indem sie die NCD-Alliance finanziell unterstützen.
In der 16-köpfigen Konsultationsgruppe der NCD-Alliance sind momentan allein fünf Pharmaunternehmen vertreten: Eli Lilly, Merck, Novartis Foundation, Novo Nordisk und Sanofi – allesamt Hersteller von Diabetes- und Herz-Kreislauf-Medikamenten. Es steht zu befürchten, dass diese Unternehmen die Politik einseitig in Richtung medikamentenbasierter Lösungen treiben, statt entschieden die Ursachen der NCD-„Epidemie“ anzugehen.
Die 2017 in Davos gegründete Access Accelerated Initiative (AAI) hat sich ebenfalls die Prävention und Behandlung von nichtübertragbaren Krankheiten auf die Fahnen geschrieben. Ins Leben gerufen wurde sie von biopharmazeutischen Unternehmen. Wie genau das Bündnis strukturiert ist und arbeitet, ist ihrer Website nicht zu entnehmen. Das Sekretariat stellt jedenfalls die internationale Vereinigung der großen Pharmahersteller (IFPMA). Regierungen oder multilaterale Organisationen sind mit Ausnahme der Weltbank nicht eingebunden. (hd)
Links
NCD-Alliance:
https://ncdalliance.org/who-we-are/supporters-consultation-group
Access Accelerated Initiative:
https://accessaccelerated.org/