Darfur: US-Diplomat verteidigt China
Der US-Sonderbeauftragte für die sudanesische Krisenprovinz Darfur, Andrew Natsios, hat China gegen Vorwürfe in Schutz genommen, Peking tue nicht genug, um die Regierung in Khartum zu einem Stopp der Gewalt in Darfur zu bewegen. Die „subtile Diplomatie“ Chinas ergänze die Sanktionsdrohungen der US-Regierung, sagte der frühere Leiter der US-Entwicklungsbehörde USAID während einer Anhörung des Senats in Washington. Derzeit dresche der Westen stark auf China ein und er glaube nicht, dass das hilfreich sei, sagte Natsios. Fast gleichzeitig hatte ein hochrangiger chinesischer Diplomat in der sudanesischen Hauptstadt die Regierung von Präsident Omar al-Bashir gedrängt, endlich den UN-Plan zur Friedenssicherung in Darfur zu akzeptieren. Peking habe alle politischen und ökonomischen Anstrengungen unternommen und seinen „sudanesischen Brüdern“ geraten, den Plan anzunehmen. Kurz darauf erklärte das sudanesische Außenministerium, Khartum genehmige die Stationierung von 3000 UN-Soldaten sowie Kampfhubschraubern für die Darfur-Mission der Afrikanischen Union.
Unterdessen berichtete die New York Times über einen vertraulichen UN-Bericht, dem zufolge Khartum heimlich Waffen nach Darfur geflogen habe. Die Regierung habe dazu Flugzeuge benutzt, die als UN-Maschinen getarnt gewesen seien. Der sudanesische UN-Botschafter bezeichnete die Anschuldigung als Lüge. Es habe sich lediglich um Waffentransporte aus dem Süden des Landes in andere Regionen gehandelt. (ell)