E+Z

Grußwort zum 50-jährigen Bestehen

50 Jahre gibt es die E+Z bereits – damit feiert die Zeitschrift ihren Geburtstag gemeinsam mit einer ganzen Reihe afrikanischer Staaten, die im gleichen Jahr 1960 ihre Unabhängigkeit erlangten. Ein Zufall? Wohl kaum. Die E+Z ist sogar noch ein Jahr älter als das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das sie finanziert und in dessen Büros sie jeden Monat aufmerksam gelesen wird. Gelesen, wohlgemerkt, im Nachhinein, denn die Arbeit der unabhängigen Redaktion beeinflussen wir im BMZ nicht.

Seit ich mein Amt vor nun fast einem Jahr übernommen habe, lese auch ich die E+Z regelmäßig. Aktuelle theoretische Debatten in der Entwicklungszusammenarbeit werden hier kurz und anschaulich so aufbereitet, dass sie auch für die Praktiker mit knappem Zeitbudget lesbar sind. Gute Praxisbeispiele aus aller Welt zeigen, wie Entwicklungszusammenarbeit wirken kann. Aber auch grundsätzliche Kritik an der Entwicklungszusammenarbeit wird hier diskutiert.

Wenn ich mir allein die letzten Ausgaben ansehe, so sehe ich in der Zeitschrift bereits erreicht, was wir uns bei unserem Regierungsantritt für eine bessere Zusammenarbeit der Durchführungsorganisationen vorgenommen haben: Hier veröffentlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GTZ, InWEnt, DED und KfW Entwicklungsbank ebenso wie Wissenschaftler und NGO-Vertreter. Die Fachleute aus den Institutionen der deutschen technischen Zusammenarbeit finden in der E+Z ein gemeinsames publizistisches Dach und treten in der englischsprachigen Ausgabe D+C auch im Ausland gemeinsam auf. Dabei spiegeln sich die vielfältigen Positionen, Instrumente und Arbeitsfelder in der Zeitschrift wider. So gelingt in der E+Z bereits seit 50 Jahren, was wir uns aktuell für die Reform unserer technischen Zusammenarbeit vorgenommen haben: die Vielfalt der Themen, Instrumente und Positionen bewahren, aber ein gemeinsames organisatorisches Haus hierfür schaffen, um die Wege zu verkürzen, die Zusammenarbeit zu verbessern und für die Partner transparenter zu werden.

Die E+Z ist zugleich eine offene Plattform, in der Expertise zählt und nicht hie­rarchischer Rang. Daher finde ich in der Juli-Ausgabe Beiträge sowohl von dem BMZ-Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz wie auch von der E+Z-Praktikantin Andrea Herbst. Der Inhalt zählt hier, nicht der Titel des Autors – das überzeugt.

Schließlich verschafft E+Z Autoren und Autorinnen aus unseren Partnerländern im deutschsprachigen Raum Gehör. Die zahlreichen Glückwünsche aus dem Ausland in der vorliegenden Jubiläumsnummer belegen: Die Zeitschrift trägt zu einem internationalen Austausch von Perspektiven und Positionen bei und hat einen festen Platz in der internationalen Fachöffentlichkeit.

Daher wünsche ich der E+Z und ihrem englischen Zwilling, der D+C, weiter viel Erfolg, engagierte Beiträge und eine große Leserschaft im In- und Ausland.