Forschung

Interdisziplinäre Ansätze

Forscher am Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickeln eine Vielzahl praxisorientierter Technologien, die eine fruchtbare Interaktion zwischen Menschen und Computern ermöglichen. So wachsen Wissen, Möglichkeiten und Fähigkeiten. Unter anderem wurden hier der 100-Dollar-Laptop sowie Lern- und Programmiersoftware für Kinder entwickelt. Zum Beispiel erlaubt Scratch Kindern, selbst Computerspiele oder Animationen zu programmieren und weltweit mit anderen Kindern zu teilen.
Der 100-Dollar-Laptop wurde am MIT Media Lab entwickelt. dpaweb/picture-alliance/dpa Der 100-Dollar-Laptop wurde am MIT Media Lab entwickelt.

Wichtigster Erfolgsfaktor ist dabei eine antidisziplinäre und anwendungsorientierte Lehr- und Forschungsphilosophie. Computerwissenschaftler, Designer, Natur- und Sozialwissenschaftler unterschiedlicher Länder und Altersgruppen arbeiten eng zusammen. So entstehen Lerntechnologien, werden digital Probleme in der Gesundheits-, Stadt- und Musikforschung gelöst oder Roboter zur Unterstützung von Menschen gebaut.

Ein anderes Beispiel ist die STEPS-Initiative an der Universität von Sussex. Sie entwickelt interdisziplinäre Ansätze, um die Komplexität ökologisch nachhaltiger Entwicklung zu erfassen. Die STEPS-Methodik nutzt unterschiedliche Sichtweisen und Methoden für die Identifizierung ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Innovationen und stellt diese Erkenntnisse zur Verfügung.

Auch in den Wirtschaftswissenschaften verlangen immer mehr Studenten und Forscher, alternative Wege zu gehen. Sie kritisieren die einseitig neoklassisch sowie modellorientiert ausgerichteten Lehrpläne. Diese bieten wenig Erklärungen und Lösungsansätze für aktuelle Probleme wie die Finanzkrise, Jugendarbeitslosigkeit oder ökonomische Ungleichheit.

In den vergangenen Jahren entstanden eine Reihe neuer heterodoxer und interdisziplinärer Ansätze, welche die Komplexität von Volkswirtschaften gezielt berücksichtigen und große Datenmengen verarbeiten. Ein Beispiel ist The observatory of economic complexity. Zudem entstehen neue praxisorientiertere Lehrbücher der Ökonomie, etwa am Institute for New Economic Thinking at the Oxford Martin School.


Literatur und Link

Hartmann, D., Guevara, M., Jara-Figueroa, C., Aristarán, M., und Hidalgo, C. A., 2015: Linking economic complexity, institutions and income inequality.
http://arxiv.org/abs/1505.07907

International student initiative for pluralism in economics:
http://www.isipe.net

Institute for new economic thinking at the Oxford Martin School:
http://www.inet.ox.ac.uk

Scratch – an interactive programming software tool for kids:
https://scratch.mit.edu

STEPS – social, technological and environmental pathways to sustainability:
http://steps-centre.org

The observatory of economic complexity:
http://atlas.media.mit.edu/en/

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