Leserbrief
Reaktionen unserer Leser
Bäume auf fremdem Land
Lea Dünow, Christian Pirzer und Anja Schelchen: „Im Schutz der Natur“
Was mich an dem Artikel stört, ist das Verschweigen des Grundeigentums. Die Anwohner werden keine Bäume pflanzen auf Grund, der ihnen nicht gehört, auch nicht auf Gemeindegrund, weil die lokale Politik in Brasilien von Privatinteressen bestimmt wird. Folgemaßnahmen würden ausbleiben, die Bäume würden nicht geschützt oder privat genutzt. Der Ausdruck „Mutirão“ – Wechselseitige Hilfe – wird in dem Bericht missbraucht, denn er setzt gleiche Rechte voraus. Gemeinschaft vorzugaukeln, wo in Wirklichkeit andere das Sagen haben, ist undemokratische Herrschaftsideologie. Entwicklungshelfer neigen dazu, Regierungen um der eigenen Beschäftigung willen mit solchen Berichten zu beliefern. Diese machen um eigener Vorteile willen mit, bis hinunter zu Gemeindehelfern. Ihr Aufsatz nimmt aber die Lage der
betroffenen Menschen nicht ernst.
Dirk Belau, São Paulo