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Februar-, März-, April- und Mai-Ausgabe

Leserbriefe

Leserreaktionen zu den Beiträgen von Henning Andresen, Benjamin Luig und Armin Paasch in unserer März-Ausgabe, von Bimbola Oyesola in der April-Ausgabe, von Cletus Gregor Barié in der Februar-Ausgabe und von Karim Okanla und Edward Harris in der Mai-Ausgabe.

Unbewiesene These

E+Z/D+C 2012/03, S. 124 f., Henning Andresen: „Weniger wäre mehr“

In unglückseliger Weise vermengt Ihr Beitrag die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) mit anderen Faktoren, die auf die Armutsinzidenz und das Fehlen guter Regierungsführung in den Nicht-OECD-Ländern von Einfluss sind. Die Argumentation fällt in das Loch der sogenannten Omnipotenzfalle – der irrigen Auffassung, die „Official Development Assistance“ (ODA) reicher Nationen könnte allein und messbar die Gesamtentwicklung eines Landes beeinflussen. Im Umkehrschluss heißt es dann, die fehlenden oder zu langsamen gesamtwirtschaftlichen, sozialen oder menschenrechtlichen Fortschritte eines Staates lägen kausal an einer bislang fehlerhaften EZ.

Bei der Analyse des ohne Frage beklagenswerten Zustands einer ganzen Reihe von Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas lässt Andresen außer Acht, welche Faktoren den Entwicklungsprozess der Nicht-OECD-Staaten insgesamt prägen. Die weltweite ODA betrug 2010 nur 128 Milliarden Dollar. Andererseits entstanden dieser Ländergruppe durch Steuerhinterziehung und Steuerflucht Schäden in Höhe von 500 Milliarden Dollar. Auch weist die Weltbank schon seit langem darauf hin, dass die Verluste der Nicht-OECD-Länder aus ungerechten Handelsbeziehungen den doppelten Wert aller ODA-Leistungen haben dürften. Andresen stellt die unbewiesene These in den Raum, eine „deutlich verringerte“ ODA „würde Bürger und Regierungen in Entwicklungsländern unter Druck setzen, ihre Angelegenheiten stärker selbst in die Hand zu nehmen“. Länderanalysen zu Staaten, bei denen die ODA gestoppt wurde – etwa Simbabwe, Tschad und Zentralafrikanische Republik –, liefern hierfür keinerlei Beweis.

Christian Wilmsen, Bonn

Informativ und analytisch

E+Z/D+C 2012/04, S. 144, Bimbola Oyesola: „Sorgen einer Metropole“

Mir hat Ihr Artikel über die Infrastruktur von Lagos gefallen. Er ist sehr informativ, analytisch und wohl durchdacht. Als Entwicklungsexperte will ich verstehen, was die wirklichen Herausforderungen sind. Ich freue mich immer über Aufsätze wie diesen, denn sie vertiefen meine Einblicke in die Probleme, die viele afrikanische Länder plagen.

Moses Nasa Asasira, Kampala, Uganda

Starke Überschrift

E+Z/D+C 2012/03, S. 114 f.: Benjamin Luig und Armin Paasch: „Gefährlicher Mix“ (über den Zusammenhang von Ernährungsunsicherheit und Finanzmarkt­spekulation)

Ein ganz hervorragender Artikel, dessen Titel das ganze Heft prägen sollte (statt harmlos „Sichere Ernährung“)!

Hans-Ulrich Bünger, Baiersbronn

Relevante Erfahrungen

E+Z/D+C 2012/02, S. 80 f., Cletus Gregor Barié: „Mit Kunst gegen Gewalt“

Nach Gewaltkonflikten bleiben Raten für Mord, Raub und Vergewaltigung in jedem Land ungewöhnlich hoch. Auch Sri Lanka erlebt das derzeit. Die besten Gegenmittel sind, illegale Waffen zu beschlagnahmen und jungen Leuten nützlich Arbeit zu geben. Kunst und Sport können auch dazu beitragen, Wohlverhalten in einer Gesellschaft zur Norm zu machen. Die Erfahrungen in Kolumbien haben weltweite Relevanz.

Asoka Palamakumbura, Peradeniya, Sri Lanka

Governance

Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.